Norden im Ausnahmezustand
750-Jahr-Feier: Historischer Marktplatz zieht rund 30 000 Besucher in die Stadt
Einmalige Veranstaltung in der Küstenstadt. Spektakulärer Höhepunkt bildete der Überfall Balthasars.
Norden/mm — Die Stadt Norden befand sich am Wochenende im Ausnahmezustand. Eine nie dagewesene Fülle von Einzelveranstaltungen auf dem und rund um den Marktplatz summierte sich zu einem einmaligen Wochenende. Norden und das Umland feierten den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung mit einer Riesensause. Das Festkomitee 750 Jahre Norden sowie der Arbeitskreis Historischer Marktplatz dürfen stolz sein. Als spektakulärer Höhepunkt der Veranstaltung fiel die bunte Horde Balthasars aus Esens am Sonnabendabendabend über Norden her, plünderte Geschäfte, verschleppte Frauen, verprügelte Bürger und brandschatzte mehrere Gebäude, darunter die Andreaskirche auf dem Alten Friedhof. Die Norder Stadtwache hatte dieser Angriffswucht nichts entgegenzusetzen und versagte kläglich. Die Aktionen erinnerten an den Überfall auf Norden im Jahr 1531.
Der Historische Marktplatz mit seinen vielen Programmpunkten setzte den emotionalen Auftakt der 750-Jahr-Feierlichkeiten. Probleme gab es keine – auch nicht die befürchteten Staus im Rückreiseverkehr von den Inseln Norderney und Juist. Die AG Reederei Norden-Frisia transportierte zwar rund 12 000 Gäste allein von Norderney ans Festland und setzte dafür 20 Schiffspassagen ein, jedoch war die Bundesstraße durch Norden ab 12 Uhr bereits wieder für den Verkehr freigegeben worden.
© Ostfriesischer Kurier 30.05.2005