Viel los rund um Ludgeri
Norden/ald – Auf alle Veranstaltungen, die es während der 750-Jahr-Feier der Stadt auf dem Historischen Marktplatz geben wird, ausführlich einzugehen, ist unmöglich – es sind zu viele. Die uneingeschränkten Höhepunkte sind allerdings die Theelachtsausgabe auf dem Marktplatz und der Überfall Junker Balthasars von Esens auf Norden.
Der Historische Marktplatz wird beweisen, dass Norden über viele Traditionen verfügt. So wird die älteste Gemeinschaft auf genossenschaftlicher Basis, die es in Europa überhaupt gibt, nämlich die Theelacht zu Norden, am Sonnabend um 11.30 Uhr eine offizielle Ausgabe vornehmen auf der Bühne und somit vor vielen Zuschauern.
Dabei werden sich die Arvburen, Koopburen und natürlich die Theelachter auf dem Marktplatz versammeln. Wenn Theelhote Peter Bojen dann verkündet „Hört to ji Arvburen, vandaag givt dat heel besünners was vörtostellen“, dann werden sich auch die Vertreter der übrigen Norder Gesellschaften, der Leegemoorgesellschaft und der Altbürger Lande als Gäste einfinden. Und selbst das obligatorische Theelbier wird bei dieser einmaligen Ausgabe nicht fehlen.
Besonders spannend wird es dann aber am Abend bei Einbruch der Dunkelheit. Spione aus dem Harlingerland berichten über Gewaltmärsche des berüchtigten Junker Baltasars in Richtung Norden, wo zahlreiche persönliche Besitzungen und Liegenschaften von Enno II Cirksena beheimatet sind. Enno hatte den Junker von Esens 1530 in einer Schlacht besiegt, jetzt schwört dieser – nur ein Jahr später – Rache. Enno II kann die Stadt nicht verteidigen, er ist im niederländischen Gelderland unterwegs.
Der Historisch belegte Überfall wird in das Marktgeschehen eingebunden und musikalisch untermalt von den Gruppen Duivelspack und Triangel. Die Norder Stadtwache wird sich den Übeltätern mutig entgegenstellen.
Und wenn Baltasars Horde die Kirche angesteckt hat, wird die Norder Feuerwehr versuchen, die Brandschatzung mit altem Gerät und in Historischen Uniformen zu bekämpfen. Die Oldiegruppe der Norder Wehr wird mit ihrer historischen Handspritze und anderen Gerätschaften aus dem Spritzenhaus am Glockenturm zum Einsatz kommen.

OK 27.05.2005