Johannes Fleeth, der älteste Theelachter, gestorben
Er hat die Theelacht in Norden der Nachwelt erhalten
Plötzlich und unerwartet ist gestern morgen Johannes Fleeth gestorben, der sich vor allem als Theelachter weit über den Kreis Norden hinaus einen Namen gemacht hat. Am 11. Juni dieses Jahres konnte er seinen 75. Geburtstag und gleichzeitig sein 50jähriges Jubiläum als Theelachter begehen.
Aus diesem Anlaß fand in der Theelkammer eine würdige Feier statt, die uns Gelegenheit gab, auf die großen Verdienste hinzuweisen, die sich Johannes Fleeth um die Förderung des Brauchtums der Theelacht erworben hat. Ihm, dem Senior, der es als seine Lebensaufgabe betrachtete, die Bedeutung der
tausendjährigen Theelacht als historische Einrichtung zu wahren, ist es zu verdanken daß sie nach zwei Weltkriegen unangetastet blieb. Unter größten Schwierigkeiten gelang es ihm, die Theelkammer nach dem letzten Kriege wieder in ihren alten Zustand zu versetzen. Er hat in seinem Pflichtgefühl manchen Gang darum getan und viele Stunden dafür geopfert, wobei er sich immer nur von dem Gedanken leiten ließ, die Theelacht unverfälscht der Nachwelt zu erhalten. Deshalb bezeichnete er es auch als die schönste Stunde seines Lebens, als im vorigen Jahre die erste Sitzung wieder in althergebrachter Weise abgehalten werden konnte.
Was er für die Theelacht getan hat, bleibt unvergessen, und unter den vielen, die an seiner Bahre trauern, sind es vor allem die Theelachter, die ihm ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Anläßlich des Doppeljubiläums im Juni wurde auf der Tafel der Theelacht der Name Johannes Fleeth in goldenen Lettern aufgetragen. Sie werden auch in Zukunft an diesen Mann erinnern, wenn die Theelachter zu ihren Sitzungen zusammentreten, um das Werk fortzusetzen, das Johannes Fleeth über alle Kriegs- und Krisenzeiten hinweg in seiner ursprünglichen Form erhalten hat.
© Norder Kurier 21.11.1950 Klischee